Blick auf die Dikh Tau Nordwand (5200m) |
Die ersten Tage in
Russland
Nach einer vier stündigen Fahrt kommen wir Samstag Nacht um
10 Uhr am Basislager an. Erschöpft, aber froh, steigen wir aus und sehen die
beeindruckenden Berge des Kaukasus.
Allerdingswar die Fahrt selbst schon ein Erlebnis für sich. Die Fahrt vom Flughafen in Mineralnie Vody gleicht einer Achterbahnfahrt. Als der Verkehr langsamer wird weicht unser Fahrer einfach auf der Standstreifen aus. Der Standstreifen besteht allerdings nur aus Schotter. Dementsprechend wird die Fahrt nach Nalchik, ins Bergsteigerumschlaglager, sehr holprig. Duncan, David, Tobi und Niklas können trotzdem schlafen. Das liegt wahrscheinlich an der vorigen Nacht am Moskauer Flughafen. Dort haben wir die Nacht auf unseren Luftmatratzen im Flughafen verbracht.
Von Nalchik geht’s dann in einem alten Bus ins Bezengi. Noch
viel unbequemer und holpriger. Um zu schlafen legt sich Niklas auf die
Rucksäcke. Diese wurden einfach hinten im Bus aufeinander gestapelt. Als die Strecke
richtig holprig wird kann nur noch einer schlafen, Tobi.
Dann kommen wir am Checkpoint der Grenzer vorbei, die unser
Permit checken. Da das Bezengi in der Grenzregion zu Georgien liegt brauch man
hier ein bestimmtes Permit um rein zu kommen. Auf uns wartet schon ein Schock.
Mehrere Reisepassnummern sind falsch und Evgeni hat seinen Reisepass in Nalchik
vergessen. Dank des netten Grenzers kommen wir trotzdem rein.
Im Lager lassen wir uns dann in unsere Betten fallen. „Da
ist ja meine Isomatte bequemer“, sagt Niklas, aber fünf Minuten später schläft
auch er.
Am nächsten Tag geht’s dann auf die erste Wanderung. Wir
laufen zum Schlem, unserer Wand, einfach um uns an die Höhe zu gewöhnen. Außerdem
gucken wir schon wo wir die Touren einbohren wollen. Die Wand sieht gar nicht
so einfach aus. Dann fängt es auch noch an zu regnen und wir flüchten uns alle
unter einen Felsvorsprung.
Wir verstecken uns vorm Regen... |
Montag geht es dann los auf die erste richtige Tour. Wir
gehen mit Klettersachen, Zelten und Essen für vier Tage zu einer Wiese auf 2900
Metern. Dort ist ein Biwackplatz in der Karte eingezeichnet und wir schlagen
dort unsere Zelte auf. Alle merken wie schwer ein Aufstieg mit 25 Kilo und mehr
im Rucksack ist. Außer Tobi der hat nur 15 Kilo, aber das ist auch genug für ihn.
E wiegt immerhin auch selber nur 35 Kilo.
Unser Plan ist es am Dienstag auf den „Pik Brno“ zu gehen.
Am Mittwoch wollen wir dann auf den „Missestau“. Mal gucken ob das alles so einfach
klappt. Der Brno ist immerhin 4110 Meter
hoch und der Missestau 4425 und wir sind noch nicht so gut aklimatisiert.
Zelte aufbauen am ersten Biwak (2800m) |
Wir anderen laufen bis zum zweiten Biwakplatz und weiter bis
zum Gipfel.
Am zweiten Biwakplatz sehen wir, das der im Führer
beschriebene Aufstieg durch die Scharte wegen Steinschlag zu gefährlich ist.
Wir entscheiden uns, den Gletscherbruch des Missestau zu erklettern
und oben auf dem Gletscher weiter zu laufen. Duncan, Evgheny und David steigen
mit Steigeisen und eweils einem Eisgerät das 50 Grad steile Eis auf. Tobi und
Paul gehen noch etwas weiter in die Scharte hinein, bis sie schließlich auch
Steigeisen anziehen und durch den Gletscherbruch aufseteigen. Auf dem Gletscher
sind ein paar offene Spalten, die wir leicht überqueren können. Wir lassen Steigeisen,
Seil und Eisgeräte am Gletscherende liegen und steigen durch ziemlich hässliche
Geröllfelder hinauf zum Gipfelaufbau. Dort erwartet uns dann eine letzte Kletterstelle,
die wir alle souverän meistern. Auf dem Gipfel funken wir zum Basislager und steigen wegen des
Wetters schnell wieder ab. Unten angekommen sind wir alle ziemlich fertig und
entscheiden uns am nächsten Tag gemütlich zum Lager abzusteigen.
Tobi und Evgeny machen klettern an der Wand am Lager und
Niklas steigt allein mit leichtem Gepäck schon zum Lager ab. Paul, Annette
Duncan und David steigen über den Mirschirgi Gletscher wieder ab zum Schlem, um
dort noch ein paar Sachen zu lassen. Dann geht es weiter zum Lager. Der Plan
ist es, morgen mit GROßEM Gepäck zum Schlem zu laufen und dort schon
einmal was zu klettern.
Morgen kommt auch Olaf zu uns, also mal sehen was wir hier
an Gipfeln noch machen werden. Wir sind heiß auf etwas Eiskletterei, aber die
Höhe macht uns noch etwas zu schaffen.
Grüße aus dem Kaukasus von uns allen.
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