Unser Team

Unser Team
Wir sind Jugendliche von 14 bis 18 Jahre, die alle ein gemeinsammes Hobby haben; Klettern und Draußen sein und etwas erleben! Deshalb haben wir uns zusammengefunden um unter der Führung von Paul Goertz und Annette Kunzendorf eine Expedition in den Kaukasus(südl. Russland) zu starten. Dort wollen wir unteranderem im Namen der Jugend des Deutschen Alpenvereins eine/ mehrere Erstbegehungen wagen und anspruchsvolle Hochtouren machen.

Dienstag, 19. Juli 2016

Gelernt wie man Bergsteiger rettet:



Duncan hängt an der Wand, vom Steinschlag erwischt, bewusstlos. Ich hänge unter ihm am Standplatz, ebenfalls verletzt und Niklas und Tobi sind noch am Wandfuß, eigentlich kurz vorm einsteigen. Sie rappeln sich grade wieder auf, nachdem sie vor den fallenden Steinen ausgewichen sind.

Das ist zum Glück alles nur ein Szenario, das passieren könnte. Bis jetzt wüsste ich in so einer Situation nicht, was ich tun sollte, aber dafür hat Annette ja Hans und Thomas bestellt. Sie sind übers Wochenende extra von der Bergrettung München zu uns nach Heubach gekommen, um uns etwas über Erste Hilfe in und Rettung aus den Bergen beizubringen.
Am ersten Abend lernten wir, dass man beim verbinden eines Bruches einfach kreativ sein muss. Man braucht nur zwei Sachen: etwas festes, als Schiene und etwas zum Binden. In unserem Fall Bandschlingen und zwei Klemmkeilentferner. Ich wusste auch noch nicht, dass man selbst bei einem geschlossenen Bruch viel Blut verliert, weil die Knochen auch durchblutet werden.
 Später gab es noch Wissen zu diversen Verletzungen und Behandlungsmöglichkeiten eingeflößt.
Samstagmorgens ging es bei Hans um Unterkühlung,
Unterzuckerung, Höhenkrankheit, deren Symptome und was man gegen sie macht. Zum Beispiel die vier Phasen der Unterkühlung, wo es sogar dazu kommen kann, dass sie derjenige auszieht. Wir bauten eine Seiltrage und trugen Duncan und Niklas durch die Gegend.
Danach gingen wir zu Thomas.

Er erklärte uns, wie wir mit einer anderen Person auf dem Rücken und eventuell noch Rucksäcken eine Wand herunter kommen. Das probierten wir dann direkt aus. Es war sogar relativ angenehm für mich auf dem Rücken eines heftig schnaufenden Duncan die Wand herunter zu kommen.
Doch als wir die Rollen tauschten, merkte ich wie anspruchsvoll und anstrengend es ist, mit nochmal seinem eigenen Körpergewicht auf dem Rücken eine doch nicht so ganz senkrechte Wand abzuseilen.
Sonntag waren wir soweit, das oben beschriebene Szenario zu lösen, wir hofften es jedenfalls.
Nach einer Stunde und fünfzehn Minuten waren wir alle wieder sicher auf dem Boden.
Die Rettung war allerdings nicht ganz perfekt abgelaufen, Duncan und Ich hatten ein Hängetrauma. Das ist ein Blutstau in den Beinen, durch langes Hängen im Gurt. Außerdem hätte es vor dem etwas überstürzten Handeln der Retter einer kurzen Besprechung bedurft
Das führte dann dazu, dass Niklas und Pia unsere Route nachstiegen um zuerst den Vorsteiger Duncan zu retten. Sie bauten einen Standplatz oberhalb und seilten von dort zu ihm ab um ihn mitzunehmen. Tobi stieg bis zu mir vor und seilte mit mir vom Stand ab. Bis wir zu dieser Lösung kamen, wollten Niklas und Pia zwischendurch unser Vorstiegsseil kappen, und mich zwei Meter die Wand herunter fallen lassen.

Aus dem ersten Szenario hatten wir gelernt, sodass wir das zweite mit einer kurzen Lagebesprechung starteten. Wir sagten kurz, wie wir es machen und los ging es. Wir bauten an einem steilen Hang einen Stand an einem Baum um Niklas und Duncan abzulassen. Unser Ziel war es, eine verunglückte Wandererin nach unten zu befördern um sie für den Rettungsdienst leichter zugänglich zu machen.
Es lief alles super gut und schnell. Niklas und Duncan hatten nach dem Ablassen von Pia noch zu viel Kraft und trugen sie kurzerhand noch den ganzen Berg wieder hoch.
Zum Abschluss haben wir Tim noch in einer selbstgebauten Trage durch den Wald getragen.
Nach diesem Wochenende fühle ich mich noch mehr gewappnet, in hohe Gebirgen zu reisen.
Es hat  für mich die Sicherheit meiner Abenteuer noch mehr erhöht.

- David

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